Joditz gehörte ursprünglich zu der großen Pfarrei Berg und wurde in der Reformation 1561 eine eigenständige Pfarrei. In Joditz gab es ein Kirchenpatronat, das auf dem frühere Rittergut Joditz ruhte, im Jahr 1859 auf das Gut Brandstein überging.
Eine Kirche gab es offenbar schon seit der ersten Erwähnung des Ortes im Jahr 1365 an der Stelle, wo sie heute noch steht. Der heute noch erhaltene Kirchenbau ist aus dem Jahr 1703/04. In der Amtszeit von Pfarrer Lorenz Richter wurde die Kirche neu gebaut. In dieser Zeit erhielt sie auch bereits die innere Ausstattung mit dem Altar, der Kanzel, einem Orgelprospekt und einem Taufengel von dem jungen Hofer Bildhauer Johann Nikolaus Knoll. Die letzteren beiden sind nicht mehr erhalten.
Dennoch kann in der Joditzer Kirche die erste vollständige Ausstattung einer Kirche durch die Hofer Kunstwerkstatt Knoll aus dem Jahr 1704 besichtigt werden. Johann Nikolaus Knoll hatte 1694 seinen Meisterbrief erhalten und bereits in dieser Zeit für Kirchen im Hofer Land und im angrenzenden Vogtland gearbeitet. Die Kruzifixe in Köditz und Leupoldsgrün stammen aus dem Jahr 1698. In Joditz hat er nun zum ersten Mal die Gelegenheit, den neuen von Freiherrn von Stein gestifteten Kirchenraum zu gestalten.
Hans Hofner schreibt: „Der Altar zu Joditz wurde 1704 letztmalig mit einem gemalten Altarblatt ausgestattet. Freiherr von Stein, der Patronatsherr, hatte daselbst eine geräumige Dorfkirche in dem neuen Stil erbauen lassen. Knoll wich hier wesentlich von seinen sonstigen Rissen ab, weshalb wir annehmen müssen, dass Freiherr von Stein bei diesem Schnitzwerk persönliche Wünsche geltend machte. Statt des heiligen Abendmahls in der Predella steht die Inschrift: Das Wort ward Fleisch und wohnete unter uns. Der Altar gefällt durch seine übersichtliche Gliederung. Moses zur Linken und Johannes der Täufer zur Rechten in 2/3 Lebensgröße sind lebendig in lockerer Haltung dargestellt. Ein Vergleich dieser Figuren mit den Schnitzereien an der Kanzel zeigt, dass mehrere Bildhauer an der Arbeit waren. Die grossen Engel, welche hier statt der späteren Akanthusblattflügel die Kapitäle der gewundenen Säulen stützen, samt den kleinen wappentragenden und das Ganze bekrönenden Engel sind meisterhaft gelungen.“
Die symbolische Darstellung der Dreieinigkeit mit Strahlenkranz sowie die beiden Engel auf dem Altar wurden erst 1930 angebracht, nachdem die dahinter befindliche Orgelempore abgerissen worden war.
Der freistehende Kanzelkorb ruht auf Kopf und Händen eines Engels. Am Kanzelkorb sind die vier Evangelisten mit ihren Symbolen dargestellt. Jesus Christus als Weltenrichter steht mit der Erdkugel in der Hand in der Mitte. Die Kanzel wird bekrönt mit einer besonderen Darstellung des auferstandenen Christus mit der Siegesfahne. Zwei Engel lassen die mächtige Krone im Raum schweben. Auf der Rückseite offenbart der Auferstandene seinen nackten Hinteren.
Die einmanualige Orgel der Firma Steinmeyer, die die 1705 eingebaute Orgel des Orgelbauers Gruber aus Adorf ersetzte, war ursprünglich auf einer Empore oberhalb des Altars aufgestellt. Seit der Innenrenovierung 1930 fand sie einen neuen Platz in der erweiterten ehemaligen Patronatsloge auf der ersten Empore.
Im Jahr 2016 wurden von der Gemeinde neue Glocken angeschafft und der Turm renoviert.